Fisch­leit­rechen & Bypass am Kraft­werk Herren­töbeli

An der Pilotanlage am Kraftwerk Herrentöbli wurde ein neuartiger Curved Bar Rack eingesetzt. Erste Resultate zeigen, dass er eine gute Leitwirkung für Fische aufweist. Jedoch braucht es noch weitere Optimierungen.

Seit 2017 testet die Versuchsanstalt für Wasserbau (VAW) der ETH Zürich im Rahmen eines europäischen Forschungsprojekts ein neuentwickeltes Fischleitrechen-Bypass-System. Der Curved Bar Rack (CBR) soll den Fischabstieg erleichtern und die Sanierung Wasserkraft weiter vorantreiben.

Durch den CBR werden Makrowirbel erzeugt, welche von den Fischen über das Seitenlinienorgan wahrgenommen werden. Die Fische drehen sich und schwimmen mit der Schwanzflosse voran flussabwärts. Die Wirbel leiten die Tiere in den Bypass, da der Leit­rechen als Hindernis wahrgenommen wird. Das Kraftwerk Herren­töbeli der St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG (SAK) ist eine Pilot­anlage und wurde mit neuen Parametern ausgestattet. Für den Forschungszweck wurde ein Beobachtungsfenster installiert, damit die Fisch­passagen dokumentiert werden konnten. In den ersten zwölf Monaten sind circa 7'700 Passagen detektiert worden. Zum Erstaunen aller Beteiligten wurde vor dem Beobachtungs­fenster sogar ein Biber entdeckt und eine Forelle beim Laich­verhalten beobachtet.

Erste Auswertungen zeigen, dass der CBR eine gute Leitwirkung im rauhen Gewässer aufweist. Es gibt jedoch noch Herausforderungen in Bezug auf den optimalen Betrieb des Wasserkraftwerks, die gelöst werden müssen. Weitere Erkenntnisse sollen im Sommer 2025 nach dem Abschluss der Wirkungskontrolle vorliegen.  

 

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